Kathrin Detterbeck (KD),
Bundesprogramm "Kita Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung" im Bereich Kindertagesstätten

Julia Neumeister (JN),
HfK Otl-Aicher-Strasse

Tanja Feldmeier (TF),
HfK Otl-Aicher-Strasse

Typische Aufgaben meines Arbeitsalltags sind:

KD: Unser Aufgabengebiet ist sehr vielfältig. Zum einen arbeiten wir direkt mit den Familien und Kindern im Viertel Nordhaide, vor allem in der Altersgruppe 1-3 Jahre, aber auch mit älteren Kindern, die noch keinen Kita-Platz haben. Es gibt Eltern-Kind-Gruppen, eine Kita-Sprechstunde, bei der wir die Eltern bei der Suche nach einem Platz und der Kita-Finder+ Anmeldung unterstützen, eine regelmäßige offene Beratung im mira-Einkaufszentrum, Familiennachmittage und Elternabende für alle Familien im Viertel. Dann ist unsere Aufgabe auch die Vernetzung mit allen weiteren Einrichtungen auf der Nordhaide. Wir besuchen Arbeitskreise, werben für unsere Angebote und weisen Familien den Weg zu weiteren Einrichtungen im frühkindlichen Bereich, aber auch zu allgemeinen Einrichtungen für Familien. Dazu haben wir auch einen kleinen Familienstadtplan für's Viertel entwickelt. Eine weitere Aufgabe ist die Unterstützung von Familien ohne Kita-Platz in der Gemeinschafts-unterkunft für Flüchtlinge mit Bastel- oder Spielgruppen und Begleitung bei der Kita-Platzsuche

JN + TF: Sauberkeitserziehung, Angebote, Naturerfahrungen (Garten, Spaziergänge), Morgenkreis

Ich habe übergangsweise in dieser Einrichtung ausgeholfen:

KD: restart

JN + TF: In Kooperation mit dem Senioren-Pavillon Mittagessen für die Senior*innen ausgeliefert.

Welche Auswirkungen hatten die Präventionsmaßnahmen auf meinen Arbeitsplatz / meine Einrichtung? Und wie sind wir damit umgegangen?

KD: Für uns waren die Auswirkungen im ersten Moment enorm, da wir bei fast allen Angeboten ganz niedrigschwellig gearbeitet hatten. Daher gab es keine Klientenlisten mit Adressen, um mit den Familien Kontakt aufnehmen zu können. Glücklicherweise hatten wir bereits vorher eine recht ausführliche Homepage, die viele Eltern kannten und unser Schaukasten fürs Viertel, den wir beantragt haben, wurde auch noch geliefert und in der Nähe des KiGa Graslilienanger montiert. So konnten wir alle unsere digitalen Angebote sehr gut bewerben.
Wir haben unsere Angebote umgestellt und eine regelmäßige Telefonsprechstunde eingeführt. Statt dem Eltern-Kind-Treff gab es auf unserer Homepage kleine Videos von uns mit den Lieblingsliedern der Kinder und kleinen Bastel- und Spielanregungen. Dann haben wir die Post für uns wiederentdeckt: in einer Mailingaktion für den ganzen 11. Stadtbezirk haben alle Haushalte einen Flyer mit unseren Angeboten bekommen, in Kooperation mit dem BWZ haben wir kleine Bastel-Tüten für Kinder zum Mitnehmen vor die Tür gestellt. Die Bewohner*innen der GU erhielten regelmäßig kleine Pakete mit Bildungsangeboten, und es kam eine schöne neue Kooperation mit unseren frühen Hilfen zustande – so dass wir auch in der Lockdown-Zeit viele Familien unterstützen konnten. Jetzt ist unser Ziel, wieder so viele Angebote wie möglich in Präsenz für Familien und Kinder zu öffnen. Die Kita-Sprechstunde ist schon länger wieder geöffnet und es kommen viele Klient*innen. Die Personenzahl bei den Gruppen müssen wir leider sehr beschränken – aber die Nachfrage war sofort wieder da und die Gruppen laufen gut. Einige Angebote – wie die mira-Beratung - müssen wir in nächster Zeit in etwas anderer Form anbieten, und z.B. in der GU bleibt es noch eine Weile bei Einzelberatungen und den Bildungspäckchen. Und wir wollen künftig parallel zu den Präsenzangeboten noch stärker digital arbeiten - da haben meine Kollegin und ich auch schon erste Ideen.

JN + TF: Möglich war durch die Einschränkungen nur eine Notbetreuung mit max. 5 Kindern pro Gruppe, das bedeutete natürlich auch viel Vorbereitungszeit. Dazu kam die Ungewissheit, wie es weitergeht. Zum Teil sind wir auf Homeoffice umgestiegen und haben dort verschiedene Themen bearbeitet, Wir waren immer zwei Personen im Kinderdienst und hatten nur bis 16.00 Uhr geöffnet.

Ich habe diese Tätigkeiten erledigt:

KD:  Ich war eine Nacht als zusätzliche Unterstützung zum regulären Nachtdienst in der Einrichtung eingeteilt, ca.6 Wochen nach Beginn des Lockdowns.

JN + TF: Wir haben einen Dienstwagen bei der Geschäftsstelle abgeholt, sind damit zum Stadtteilcafé gefahren und haben dort das Essen abgeholt. Dann ging es weiter zum Senioren-Pavillon. Frau Freitag und Frau Bohr-Stieren waren sehr hilfsbereit und haben gut mit uns zusammengearbeitet. Jeden Tag kam eine Essensliste per E-Mail mit den Bestellungen und Kontaktdaten der Senior*innen, anhand derer das Essen ausgeliefert wurde. Tanja hat den Senior*innen das Essen überreicht, Julia ist mit dem Auto gefahren.

Ich bin in einer anderen Einrichtung eingesprungen, weil...

KD: ...weil ich es wichtig finde, sich gegenseitig zu unterstützen. Ich bin immer neugierig, wie das Arbeiten in anderen Einrichtungen ist. Für mich war es eine sehr wichtige Erfahrung.

JN + TF: ...weil wir durch die Notbetreuung nur wenige Kinder im Haus hatten. Außerdem wollten wir den Senioren-Pavillon unterstützen, damit die Senior*innen weiterhin ein warmes Mittagessen haben konnten. Auf jeden Fall sind wir wieder dabei, wenn nötig.

So habe ich das zusammen.tun. erlebt:

KD:  Ich fand die Erfahrung sehr interessant. Früher war ich in Einrichtungen tätig, in denen es gemeinsame Ferienfreizeiten mit Übernachtungen gab, aber jetzt schon längere Zeit nicht mehr. Da war es doch wieder etwas gewöhnungsbedürftig. Meine Aufgabe war „nur für den Notfall da sein“. Es war am Wochenende und ich dachte, die Jugendlichen würden vielleicht den Abend nutzen, um fern zu sehen oder Computer zu spielen oder gemeinsam im Wohnzimmer abzuhängen. Tatsächlich blieben sie aber fast nur in ihren Zimmern. Nach der langen Lockdown-Phase hat sie anscheinend nicht mal mehr der Fernseher oder Computer gereizt – auch zur Überraschung meines regulären Nachtdienstkollegen. So saß ich eigentlich die ganze Zeit alleine im Wohnzimmer. Für uns war um 24:00 Uhr Schlafenszeit, aber ich lag noch ein ganzes Weilchen wach – und war auch morgens lange vor dem Weckerklingeln wieder wach. Es fühlt sich schon seltsam an, urplötzlich die Verantwortung für mehrere unbekannte Jugendliche zu übernehmen.

JN + TF: Frau Freitag und Frau Bohr-Stieren haben sich sehr gefreut, dass wir ausgeholfen haben. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, die Senior*innen haben sich immer sehr gefreut, uns zu sehen. Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.

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