Offene Seniorenarbeit
ASZ Hasenbergl
Ein Grund zum Feiern!
Zum 20jährigen Jubiläum des Senioren-Pavillon hat der Stadtrat in seiner Oktober-Vollversammlung die Trägerschaft des neuen Alten- und Servicezentrum ASZ Hasenbergl an die Diakonie Hasenbergl e.V. übertragen. Bereits 2001 haben die Verantwortlichen der Offenen Seniorenarbeit mit dem Senioren-Pavillon am Pfarrer-Steiner-Platz 1 eine Anlaufstelle für die mehr als 11.500 älteren Menschen im Stadtteil geschaffen. Damals noch als Provisorium für ein gewünschtes ASZ gedacht, platzt der Senioren-Pavillon heute aus allen Nähten. „Es gibt Menschen, die schon sehr lange bei uns sind, seit 20 Jahren. Und für die sind wir eine Heimat, ein zweites Wohnzimmer“, betont Carla Singer, die den Bereich Senioren und Sozialpsychiatrie in der Diakonie Hasenbergl leitet.
Im Juli 2022 wird das ASZ Hasenbergl feierlich eröffnet.
Carla Singer, Bereichsleitung Seniorenarbeit und Sozialpsychiatrie „Insgesamt erreichen wir etwa 600 Leute im Jahr mit unseren Angeboten. Das setzt eine kultursensible und werteorientierte Arbeit voraus. Über die Jahre haben die Leute absolutes Vertrauen zu uns gewonnen. Sie wissen, dass sie mit allen Belangen und Themen zu uns kommen können.”
Senioren-Pavillon: Fester Ankerpunkt im Viertel

Der Besuch im Senioren-Pavillon hat seit mehr als fünf Jahren eine feste Markierung im Kalender von Matthias Kern. Jede Woche von Montag bis Freitag nimmt der 90jährige Münchner am Gemeinsamen Mittagstisch teil. „Ich komme jeden Tag, außer ich muss einmal zum Arzt. Aber sonst komme ich jeden Tag“. Mit dem Umzug seiner Frau vor einigen Jahren ins Pflegeheim war Matthias Kern plötzlich allein in der Wohnung, die gemeinsamen Essen gehörten der Vergangenheit an. Der Pavillon am Pfarrer-Steiner-Platz lag damals schon auf seinem Weg zum Pflegeheim, in dem er jeden Tag seine Frau besuchte. Schnell gefiel ihm das Angebot, gemeinsam mit anderen Senior*innen aus seiner Nachbarschaft Mittag zu essen, aber auch zum Ratschen oder für heitere Stunden zusammen zu kommen. „Mit unseren Angeboten stillen wir die Bedürfnisse von Senior*innen ab Sechzig nach Begegnung, wir wirken der Einsamkeit entgegen, sorgen für Kontakte, knüpfen ein soziales Miteinander. Wir tun auch was für Körper, Geist und Seele“, fasst Sigrid Bohr-Stieren, Stellvertretende Einrichtungsleitung des Senioren-Pavillon die breite Angebotspalette zusammen.
Besucher*innen des Senioren-Pavillon
Vielseitiges Angebot im Senioren-Pavillon
Tatsächlich ist der soziale Mittagstisch nur eines der Angebote, die inzwischen eine liebgewonnene Routine für viele ältere Menschen in den Stadtteilen 11 und 24 geworden sind. Zweimal pro Woche gibt es einen Seniorenkreis mit wechselnden Vorträgen zu vielen verschiedenen Themen, außerdem gibt es Gedächtnistraining, Gymnastik, einen Stammtisch, Computer-Sprechstunde, Kaffeetreff, internationales Frauenfrühstück, Kulturgut oder Küchen der Welt. „Unsere Arbeit wirkt vor allem, weil sie eine Freiwilligkeit bietet, dass sie für jeden das bietet, was er oder sie gerade braucht. Und dass wir immer da sind. Ich glaube, das ist die die größte Wirkung. Die Möglichkeit, dass man einfach vorbeikommt und sich mit seinem Problem oder seinen Sorgen an uns wenden kann“, erklärt Carla Singer, Bereichsleitung Senioren und Sozialpsychiatrie.
Zu den Angeboten

Sigrid Bohr-Stieren, Sozialpädagogin im Senioren-Pavillon „Mir ist es wichtig, Kultur einfach erlebbar und für alle zugänglich machen. Im Stadtgebiet 24 gibt es ja auch Menschen mit sehr wenig Geld, über Spenden können wir ihnen ermöglichen, dabei zu sein. Darauf lege ich großen Wert: dass alle, die teilnehmen möchten, auch teilnehmen können.”
Ab Februar 2022: Fahrt- und Begleitdienst
Der Fahrt- und Begleitdienst hilft älteren Einwohner*innen gegen ein kleines Entgelt zum Beispiel beim Anziehen der Schuhe, Treppensteigen, Einkaufen im Supermarkt und dem Tragen der Einkäufe. Mit den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen können die Kund*innen transportiert werden, zusätzlich steht ihnen eine geschulte Begleitung durch Ehrenamtliche zur Verfügung.