Der 24. Februar 2022 markiert einen der dunkelsten Tage seit Ende des Zweiten Weltkriegs in der Erinnerung der Europäer*innen. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft herrscht erneut Krieg. Wir alle werden nicht vergessen, wie wir vom Überfall Russlands auf die Ukraine zuerst erfahren haben, wer uns davon erzählt hat, wie wir uns dabei gefühlt haben. Die Welt ist entsetzt und besorgt.

Die Diakonie Hasenbergl e.V. verurteilt aufs Schärfste den völkerrechtswidrigen Einmarsch in die Ukraine, die Angriffe auf unschuldige Menschen und die Zerstörung von Häusern und Infrastruktur. Gemeinsam stehen wir an der Seite der Bevölkerung in der Ukraine. Unsere Solidarität gilt den Menschen, denen durch diesen Angriff unendliches Leid droht. Wir verurteilen diesen barbarischen Krieg, der Menschen auf die Flucht treibt, Familien auseinanderreißt. Nach einer Information des Flüchtlingshilfswerks UNHCR haben bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, auf der Suche nach einem friedlichen Zusammenleben.

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts können nicht mit kriegerischen Auseinandersetzungen gelöst werden. Gewalt ist keine Lösung, und Krieg kein Mittel der Politik. Frieden ist die Grundlage für ein glückliches Leben, ohne Angst für jeden Einzelnen, für eine freie Gesellschaft. Eine Eskalation des Konflikts bedeutet vor allem Leid und weitere Zerstörung. Krieg setzt menschliche Regeln und Gesetze außer Kraft, heißt Tod und Gewalt, Angst und Unsicherheit. Es gibt keinen gerechten, keinen ‚guten“ Krieg. Krieg ist eine humanitäre Katastrophe. Wenn das Leben der einzelnen Menschen nichts mehr zählt, wenn ein Leben in Selbstbestimmung, Würde und Sicherheit nicht mehr möglich ist, ist ein friedliches, multikulturelles und multiethnisches Zusammenleben in Gefahr, für das sich die Diakonie Hasenbergl einsetzt.

Jetzt sind die Folgen dieses Kriegs noch nicht im vollen Umfang absehbar. Zu erwarten sind großes menschliches Leid, materielle Not und tiefe Spaltungen zwischen den Völkern. Die Diakonie Hasenbergl e.V. tritt für eine Rückkehr zum Frieden in Europa ein. Wir fordern die russische Regierung auf, sofort alle Angriffe einzustellen und wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die territoriale Integrität der Ukraine wieder herzustellen.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Grenzen Europas offen bleiben. Wir setzen uns dafür ein, dass Flüchtende aus der Ukraine einen Platz finden können und heißen sie herzlich willkommen.

Die riesige Welle der Solidarität macht Mut in diesen Zeiten. Sie verbindet Menschen auf der ganzen Welt, bringt sie auf die Straßen und Plätze, demonstriert für Frieden in der Ukraine. Menschen aus aller Welt aktivieren sich in diesen Tagen, um diesen Krieg zu stoppen und Betroffenen zu helfen. Die Diakonie Hasenbergl unterstützt Initiativen vor Ort mit der Sammlung von Sachspenden und setzt sich mit der Bereitstellung von Wohnraum oder Vermittlung von Hilfeleistungen für die Menschen ein, die nach München kommen. Zur Planung und Koordination der Hilfeangebote sind wir mit Trägern aus der Flüchtlingshilfe und Wohnungslosenhilfe in München in einem engen Austausch.

Dr. Stefan Fröba und Gereon Kugler
Vorstände der Diakonie Hasenbergl