Gemeinsam garteln, in Erinnerung schwelgen oder zusammen Spazierengehen – das sind nur einige der typischen Aufgaben von Alltagsbegleiter*innen. In Deutschland gibt es bereits mehr als 80.000 Menschen, die nebenberuflich oder im freiwilligen Engagement als Seniorenbetreuer*innen wirken.

„Wir haben das Interesse und den Bedarf an diesen Unterstützungsleistungen bei den älteren Anwohnerinnen und Anwohnern in der Siedlung am Lerchenauer See abgefragt. Dabei ist ein ganz buntes und vielseitiges Aufgabenfeld herausgekommen. Unsere Seniorinnen und Senioren wünschen sich häufig Begleitung für einen Besuch beim Arzt oder zu kulturellen Veranstaltungen, gemeinsame Museumsbesuche. Aber auch Spaziergänge, gemeinsames Kochen, Erzählen, Kartenspielen oder Gärtnern können auf der Aufgabenliste stehen“, erklärt Sarah Ehrenstein, die im Auftrag der Diakonie Hasenbergl als Quartiersmanagerin vor Ort in der Siedlung am Lerchenauer See tätig ist und dort einen Dienst für Alltagsbegleitung aufbaut. „Eine große Bedeutung kommt natürlich der Zeit zu, die unsere Mitarbeitenden für die Senior*innen aufbringen. Zeit, einmal zuzuhören, ein offenes Ohr zu haben für die Gedanken der Menschen. Und sie bei bestimmten Tätigkeiten zu unterstützen. Das kann die Begleitung zu kleinen Einkäufen sein, oder einmal Fotos sortieren.“

Den Dienst in Anspruch nehmen können alle Senior*innen, die Hilfe im Alltag brauchen. Die Mitarbeitenden unterstützen im Einzelfall bei der Klärung, ob eine Abrechnung der Leistungen über die Pflegekasse möglich ist. „Ein Pflegegrad ist natürlich von Vorteil, andernfalls fallen Kosten von 25 Euro pro Stunden an, die die Senior*innen privat zahlen müssten“.

Das Ziel: eine langfristige Zusammenarbeit.

Alltagsbegleiterinnen und –begleiter übernehmen keine pflegerischen Tätigkeiten sondern begleiten durch den Alltag, bieten kreative Beschäftigung an, sind Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner. Sie begleiten zum Arzt oder bieten Unterstützung beim Einkaufen. Dabei können sie auch einmal pflegende Angehörige entlasten. „Wir bieten verschiedene Schulungstermine an, mit denen wir unsere Helferinnen und Helfer auf ihre Tätigkeit vorbereiten, ihnen auch Ängste nehmen und Tipps für den Einsatz als Alltagsbegleitung mit auf den Weg geben“, informiert Sarah Ehrenstein. Regelmäßig finden auch Supervisionen und der Austausch im Team statt. 

Dass dieses Leistungsangebot den Nerv der Gesellschaft trifft, bemerkt Sarah Ehrenstein an den verstärkt eintreffenden Anfragen nach Unterstützungsleistung. „Um den großen Bedarf zu decken, suchen wir weitere Mitarbeitende, die sich gerne als Alltagsbegleitung für die Senior*innen in der Siedlung am Lerchenauer See einbringen möchten. Alle, die Interesse an der Arbeit mit alten Menschen haben, können sich gerne bei uns melden“. Die Arbeitszeiten sind nicht festgelegt, sondern richten sich nach den Zeiten der Senioren – ein großer Pluspunkt gerade für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie oder Ausbildung.

 „Die Alltagsbegleitung ist beispielsweise für Berufstätige, für Hausfrauen und Mütter, aber auch für Personen in Studium und Ausbildung, eine tolle Möglichkeit, sich sozial zu engagieren“, informiert Sarah Ehrenstein. Eine pauschale Aufwandsentschädigung gibt es natürlich auch.