„Ich mache es gerne, ich mache es mit Liebe.“

Im Gespräch mit Gerta Scholz, freiwillig engagierte Mitarbeiterin der Diakonie Hasenbergl.

Ohne die Mitarbeit von freiwillig engagierten Mitarbeitenden wäre so einiges – besonders in Zeiten von Corona – gar nicht erst möglich. Nur gut, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich Zeit nehmen, um anderen etwas Gutes zu tun. Gerta Scholz ist eine von rund 120 Freiwillig Engagierten in der Diakonie Hasenbergl. Zum Tag des Ehrenamtes am 05. Dezember erzählt sie von ihrer Tätigkeit bei den „Granny Socks“, den fleißigen Strickerinnen aus dem Hasenbergl.

Angefangen mit einem Ehrenamt hat Gerta Scholz bereits vor 30 Jahren: sie unterstützte die Mitarbeitenden im Pflegeheim, in dem ihr Vater untergebracht war. Heute ist sie in vielen Angeboten der Diakonie Hasenbergl, vor allem in der Seniorenbegegnungsstätte vor Ort.

Mit dem Tod ihres Ehemanns knüpfte Gerta Scholz erste Kontakte zur Begegnungsstätte, sie suchte Kontakt und Austausch mit anderen Senior*innen in ihrer Wohnumgebung. „Raus kommen“, war damals für sie die ausschlaggebende Motivation, die Angebote der Seniorenbegegnungsstätte nutzen. Als sie dann dort immer wieder nach Hilfe bei Strickproblemen fragte, war der nächstlogische Schritt, sich den Strickerinnen anzuschließen. Am Anfang hat sich sie sich - neben dem eigentlichen Stricken - zusätzlich noch um den Keller der Strickerinnen gekümmert: dass die Wolle und die fertigen Waren, die dort gelagert werden, auch ordentlich aufgeräumt wurden, und „dass, wenn etwas gesucht wird, es auch gefunden wird“. Seit 2006 übernahm sie zusätzlich die Aufgabe des Vorstandes der „Granny Socks“, die zwei Jahre vorher einen eigenen Verein gegründet hatten.

„Das Einfachste ist das Stricken unserer Waren“, erzählt die rüstige Rentnerin, wobei ihr allerdings aktuell die Hände ein wenig Probleme machen, vor allem wenn sie die kleinen Schlüsselanhänger-Socken strickt. Verkauft habe sie auch schon immer, auf den verschiedenen Floh- und Weihnachtsmärkten sowie Events, auf denen die Strickerinnen einen Verkaufsstand haben. Die Einnahmen spenden die Granny Socks immer an soziale Eirnichtungen. So manche Einrichtung der Diakonie Hasenbergl konnte durch diese Finanzspritze ein tolles Projekt auf die Beine stellen. „Es ist wirklich toll, dass auch wir durch die Diakonie Hasenbergl so viel Unterstützung bekommen, dass uns die Mitarbeitenden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sonst ging es nicht so schön, ohne sie könnten wir es nicht stemmen“, damit meint die Seniorin unter anderem auch die tatkräftige Hilfe der Hausmeister der Diakonie Hasenbergl, z.B. beim die Transport und Aufbau von Pavillon und Verkaufsstand. Etwa 5 Stunden pro Woche investiert Gerta Stolz in ihr Engagement – zu Corona-Zeiten. Zu Nicht-Corona-Zeiten kommen ja noch die Stunden hinzu, die die Strickerinnen auf den Verkaufsmärkten verbringen.

Die Corona-Pandemie hat für die „Granny Socks“ einiges verändert. Zum einen sind sämtliche Events, auf denen die Strickerinnen für gewöhnlich verkaufen, abgesagt worden. „Heuer haben wir keine Spenden gemacht. Aber inzwischen sind wir soweit, dass wir wohl im Januar 2021 wieder 5.000 Euro spenden können“, erzählt sie. Allerdings käme der Großteil aus Verkäufen aus dem Jahr 2019. Sie hofft sehr, dass sich ab Ostern/Pfingsten nächsten Jahres die Situation wieder soweit normalisiert. „Es fehlt mir schon, dass wir seit Corona und auch dem Abriss in der Seniorenbegegnungsstätte keinen Flohmarkt mehr haben“, so die Seniorin.

Aktuell verkaufen die Strickerinnen meist privat, es kämen aber auch Kund*innen speziell mit Termin in die Seniorenbegegnungsstätte. Auch bei den Zusammenkünften der Strickerinnen hat die Pandemie Anpassungen notwendig gemacht. Nach den aktuellen Abstands- und Hygienemaßnahmen sind in dem Raum in der Seniorenbegegnungsstätte nur 8 Personen erlaubt. Und so musste sich die Gruppe der Strickerinnen in drei Kleingruppen aufteilen, die sich abwechselnd wöchentlich zum gemeinsamen Stricken treffen. Gerta Scholz und Karin Harzhauser, eine Mitarbeiterin der Seniorenbegegnungsstätte, die sich um Kaffee und Kuchen kümmert, sind natürlich bei jedem der Treffen der Strickerinnen mit dabei.

Allerdings merkt man, die Frau ist mit Herz und Liebe bei der Sache. „Ich finde, ein Ehrenamt ist eine Bereicherung, für einen selber und auch diejenigen, denen man es gibt.“ Und so trägt sie in ihren großen Kalender für 2021 jeden Dienstag um 14.00 Uhr vorerst nur mal die Treffen ihrer Kleingruppen ein. Wovon kein Corona der Welt sie abhalten kann, ist das Stricken jeden Abend vor dem Fernseher, denn irgendwann muss es ja wieder mit dem Verkaufen losgehen, denn Handarbeit – genau wie die Tätigkeit als Ehrenamtlich Engagierte – braucht nun mal alles seine Zeit.