„Mit unserer Aktion 1+1 erleben wir sehr oft, dass es auf der einen Seite Probleme gibt, auf der anderen Seite aber Menschen sind, die Ideen haben, Einrichtungen, die Lösungen anbieten und Zuschussmöglichkeiten, die diese Idee real werden lassen. Tatsächlich kann mit dem Zuschuss unserer Aktion 1+1 eine Brücke gebaut werden, über die Menschen den Übergang in eine wirkliche Chance meistern können“, erklärt Dorothea Kroll-Günzel, Referentin für die Aktion 1+1 des kda Bayern zur Begrüßung. „Das sind die Chancen, die eine Wende bringen kann“. Arbeit spielt in unserer Gesellschaft eine besondere Rolle – wer keine Arbeit hat, muss für gesellschaftliche Teilhabe oft ungleich härter kämpfen. Genau darum geht es uns bei der „Aktion 1+1 – Mit Arbeitslosen teilen“: Der Übergang von der Arbeitslosigkeit in Erwerbsarbeit soll gelingen, damit sich auch für bisher Arbeitslose wieder neue Chancen eröffnen. In seinem geistlichen Wort betonte Prof. Dr. Johannes Rehm, der Leiter des kda Bayern, „dass die Arbeit nach biblischem Zeugnis zur Geschöpflichkeit des Menschen dazugehört. Alle Menschen sollen das Recht wahrnehmen können für sich und die eigenen Angehörigen durch eigene Erwerbsarbeit zu sorgen. Das muss auch für diejenigen gelten, die es auf dem regulären Arbeitsmarkt aus irgendeinem Grund schwer haben.“

Beim Rundgang durch die Werkstätten bei Junge Arbeit wurde schnell deutlich, welche persönlichen Erfolgsgeschichten durch die Spendenaktion des kda ermöglicht wurden. Ehemalige Auszubildende, die heute erfolgreich in anderen Betrieben arbeiten, aber immer noch gerne in der Jungen Arbeit in der Schleißheimer Straße vorbeischauen, gehören dazu, oder Auszubildende, die durch das besondere Setting motiviert werden, sich zum Lernen anzustrengen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. „Unter realen Bedingungen arbeiten unsere Auszubildenden an echten Aufträgen“, erklärt Monika Funk. Die Sozialpädagogin leitet den Geschäftsbereich Arbeitswelt und Jugendhilfe der Diakonie Hasenbergl und steht mit den Pädagog*innen und Fachanleitungen immer in sehr engem Austausch. Sie betont: „Die Leistung unserer Gewerke steht der normaler mittelständischer Handwerksbetriebe in nichts nach. Es ist vielmehr unsere besondere Stärke, dass wir den jungen Menschen, die häufig mit vielfältigen Belastungen zu uns kommen, dabei die Hand reichen und ihnen in einem gewissen Schonraum eine Ausbildung ermöglichen“. Frank Lasshof, Betriebsleiter bei Junge Arbeit, ergänzt: „Es ist dabei notwendig, mit den in der Ausbildung vorherrschenden Zugangsweisen zu brechen und die Haltung den jungen Menschen gegenüber grundlegend zu verändern. Wir akzeptieren die Belastungen und Einschränkungen der jungen Menschen und bieten ihnen einen niederschwelligen Zugang zur Beratung an. Dabei stehen vor allem individuelle Lösungen im Mittelpunkt“.

Vielfältige Chancen in verschiedenen Arbeitsbereichen
„Für uns ist die Zusammenarbeit mit 1+1 ein großer Gewinn. Jedes Jahr können wir dadurch drei jungen Menschen eine kaufmännische Ausbildung in der Geschäftsstelle der Diakonie Hasenbergl ermöglichen. Einige von ihnen hatten auch das Glück, anschließend übernommen zu werden und arbeiten schon viele Jahre mit uns zusammen", erklärt Christine Limmer, Referentin für Institutionelles Fundraising in der Diakonie Hasenbergl. Nicht nur in der Geschäftsstelle des Sozialunternehmens im Münchner Norden erhalten die vorwiegend jungen Menschen eine Chance auf den Übertritt in den ersten Arbeitsmarkt. "Wir nehmen seit vielen Jahren an 1+1 teil", erzählt Monika Funk. "In unseren Handwerksbetrieben von Junge Arbeit erlernen junge Menschen die Ausbildungsberufe Maler*in, Schreiner*in oder Mediengestalter*in. Und auch in dem angeschlossenen  Projekt Afra, hier bieten wir eine  sozialpädagogisch begleitete Ausbildung bei Kooperationsbetrieben, arbeiten wir seit langem mit der 1+1 Aktion zusammen.“

Beim Rundgang zeigten sich die Gäste sehr beeindruckt von den handwerklichen Fertigkeiten der jungen Menschen. „Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen hier angenommen werden und lernen dürfen“, zeigt sich Patrick de la Lanne, Finanzchef der Evangelischen Landeskirche beindruckt.

Anschließend besuchte die Delegation das Stadtteilcafé – Treffpunkt am Hasenbergl und unterstütze mit einem gemeinsamen Mittagessen die aktuelle Aktion des Stadtteilcafé #MakeBorschtnotwar.

Was ist ein Effektdruck? Die Auszubildenden von Junge Arbeit beeindruckten die Besucher*innen, die anlässlich der Kampagnenvorstellung der 1+1 Aktion in die Werkstätten von Junge Arbeit gekommen waren mit handwerklichen Fertigkeiten und kreativen Einfällen.