620 Kinder besuchen normalerweise die Kindertageseinrichtungen der Diakonie Hasenbergl. Manche kommen schon morgens um sieben Uhr in „ihre“ Kinderkrippe oder bleiben bis 17:00 Uhr in „ihrem“ Haus für Kinder. „Von der Entscheidung der bayerischen Regierung zu den umfassenden Präventionsmaßnahmen waren natürlich auch unsere zehn Kindertageseinrichtungen betroffen. In den Notgruppen haben wir in den letzten sechs Wochen bis zu 160 Kinder betreut, die Anspruch auf den Besuch der Kita hatten“, erklärt Christine Hofner, die den Bereich Kindertageseinrichtungen der Diakonie Hasenbergl e.V. leitet.
Für die 100 pädagogischen Mitarbeitenden waren die vergangenen Wochen aber nicht frei; sie konzeptionierten die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit oder nutzten die Zeit für Fort- und Weiterbildungen.

Kreativ in der Krise

„Wir pflegen den Kontakt zu unseren Eltern per Telefon. Nahezu alle Familien, Kinder und Eltern, freuen sich sehr,  mit uns zu reden. Uns tut das auch sehr gut“, erzählt Vaia Valioti, die das Haus für Kinder Felsennelkenanger leitet. „Für viele Familien ist die Zeit zu Hause auch schwierig, vor allem, wenn die Eltern nicht zu Hause arbeiten können und keine Betreuungsmöglichkeit für die Kinder haben. Um ihnen die Zeit zu erleichtern, schicken wir den Kindern Post mit Beschäftigungsideen. Auch die Eltern bekommen Tipps für die Freizeit. An der Idee mit der Post für unsere Familien möchten wir auch nach der Krise festhalten“.

Der Kontakt und gemeinsame Austausch fehlt allen Parteien. Zwar hilft ein Telefonat, es ersetzt jedoch nicht das direkte Gespräch. „Es ist für uns wichtig, zu erfahren, wie es „unseren“ Kindern geht“, berichtet Angelika Rehn, die die Kinderkrippe in der Gruithuisenstraße leitet. Der Elternbeirat der Krippe ist sehr aktiv und hat gemeinsam mit den Pädagog*innen ein schönes Projekt für die Familien auf die Beine gestellt – gemeinsam aber mit Abstand. „Die Eltern haben Steine gesammelt, angemalt und als eine riesige Steinschlange entlang des Gartenzauns der Krippe ausgelegt. In den nächsten Wochen können die Kinder beim Spazierengehen mit den Familien schauen, ob die Schlange schon gewachsen ist und natürlich ebenfalls Steine sammeln, bemalen und dazulegen“.

Im Kindergarten Graslilienanger dürfen sich die Kinder mit Rückkehr in die Einrichtungen auf neu gestaltete Räumlichkeiten freuen. „Wir haben eine ganz neue Themenwelt gebaut. Die Kinder können nun im Bauland ihre Ideen ausprobieren und Gestalt werden lassen. Es gibt einen Bauwagen mit allem, was dazu gehört – ein Seilzug ist nur eines der Highlights“, lacht Einrichtungsleiterin Eva Kuhnt. „Außerdem haben wir neue Beschäftigungsmöglichkeiten besorgt, bekannte Spielsachen neu arrangiert und ausgewählt , das Badezimmer der Mädchen hat einen neuen Anstrich bekommen. Die Kinder werden staunen“. 

Einrichtungsübergreifende Unterstützung

„Einige unserer Kolleg*innen haben auch in anderen Einrichtungen mitgearbeitet, haben zum Beispiel den Senior*innen im Viertel das Mittagessen geliefert oder Jugendliche in bei ‚restart‘ oder im ‚Stellwerk‘ betreut. Die Kolleg*innen kamen auf uns zu und fragten, ob sie nicht in anderen Einrichtungen, in denen es personell knapp war, aushelfen könnten- das hat uns sehr beeindruckt“, versichert Christine Hofner. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Kolleg*innen auch einrichtungsübergreifend zusammenarbeiten und sich unterstützen. Gerade in herausfordernden Zeiten ist das keine Selbstverständlichkeit“.