Vier konkrete Projekte für ein aktives Miteinander

Ein Miteinander von Hauptverantwortlichen und freiwillig engagierten Unterstützer*innen soll entstehen – darüber waren sich die Teilnehmenden schnell einig. Leider gebe es bisher nur wenige Strukturen, die ein Engagement für ein Miteinander ermöglichen. „Wir sind auf die Unterstützung von freiwillig engagierten Mitarbeitenden angewiesen, bestätigte Sophie Schuster. Die Pfarrerin ist gleichzeitig Projektverantwortliche für die Diakoniekirche im Hasenbergl. Die neuen Räume in der Evangeliumskirche wurden erst im April mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet. Nun gehe es darum, die neuen Räumlichkeiten mit Leben zu füllen und für eine lebendige Gestaltung zur Verfügung zu stellen. „Wir haben den Kirchenraum der Evangeliumskirche hier im Hasenbergl deutlich verkleinert. Längst dreht sich das kirchliche Leben nicht mehr nur um die gemeinsame Feier eines Gottesdienstes, Kirche ist vielmehr ein Ort für Begegnung, an dem Menschen einfach zusammenkommen. Kirche ist lebendig und verändert sich. Wir benötigen aktive Mitgestalter*innen. Schon jetzt ist abzusehen: In Zukunft  werden noch weniger Menschen Kirchenmitglieder sein“, erklärt Schuster. Selbstverständlich soll die Kirche ein Ort für spirituelle Erfahrungen, für Andachten und Gottesdienste bleiben.

Was also tun? Eine Gruppe der Workshop-Teilnehmenden stellte konkrete Ideen für verschiedene Angebote zusammen, die künftig im Projekt Diakoniekirche beheimatet werden können. Über eine Ideenbox sollen Anregungen der Nachbar*innen und Gemeindeglieder gesammelt und von einer Projektgruppe umgesetzt werden. Einige Ideen für gemeinsame Treffen und Workshops gibt es schon, z.B. für Handarbeit. „Es ist deutlich geworden, dass es Angebote für Menschen aller Altersgruppen braucht. Das ASZ (Alten- und Service-Zentrum) Hasenbergl hat mit seinem vielfältigen Angebot insbesondere die Senior*innen des Münchner Nordens im Blick. Familien werden über die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung, über Schulen oder Sportvereine angesprochen. Für Familien mit erwachsenen Kindern und Singles dagegen gibt es kaum Möglichkeiten, sich zu begegnen“, erklären die beiden Teilnehmenden, die in der Projektgruppe „Angebote“ zusammen gedacht haben. „Eine weitere Idee ist es, eine ‚lebendige Bibliothek‘ zu gestalten, dabei erzählen die Menschen im Stadtteil einander ihre Geschichten. Außerdem ist gemeinsames Essen eine Idee. Das Foyer kann zu einem guten Ort werden, an dem Menschen sich begegnen, besonders im Winterhalbjahr, wenn sich das Leben drinnen abspielt.

Aktuell brennende Fragen und wichtige gesellschaftliche Themen könnten in einem Vortrags- und Diskussionsangebot erörtert werden. „Wir wissen, dass die aktuellen Herausforderungen die Menschen beschäftigen. Gemeinsam wollen wir darüber sprechen und genau hinschauen: Was können wir tun, um mit den Herausforderungen umgehen zu können? Die Liste der Themen ist jetzt schon lang: Umweltschutz, Fremdenhass, Inklusion und Integration.“ Schnell verständigten sich die Bürgerrät*innen darauf, das Kirchenfoyer als Ort der Begegnung und Kontaktpflege zu nutzen, in dem man bald auch zu einem regelmäßigen Café einladen könnte.

Eine weitere Projektgruppe setzte sich auch mit der Rolle und Relevanz der Kirche im Stadtviertel auseinander. „Die Welt verändert sich und die evangelische Kirche verändert sich mit. Nach wie vor sind christliche Werte für viele Menschen sehr wichtig. Diese Werte tragen wir in uns und wollen sie hier in Gemeinschaft leben“, erklärt Sophie Schuster. Dazu sollen Netzwerke und Kooperationen genutzt werden und auch Menschen, die im Alltag keine Berührung mit dem christlichen Glauben haben, angesprochen werden. „Wir laden selbstverständlich auch Vertreter*innen anderer Glaubensrichtungen ein, unsere Kirchen gemeinsam mit uns zu nutzen und Angebote zu gestalten“, betont Pfarrerin Schuster. Wir wollen gemeinsame Ressourcen nutzen.

Die Projektideen, die in den beiden Workshop-Tagen entwickelt, werden am 12. November 2023 der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt, um weitere aktive Teilnehmende zu gewinnen. Im Anschluss an den Gottesdienst (10.30 Uhr) in der Evangeliumskirche können die Ergebnisse der Arbeitsgruppen nach einer kleinen Stärkung ab 12.00 Uhr gemeinsam diskutiert werden. Dabei sind weitere Ideen, Gedanken und viele interessierte Mitdenkende herzlich willkommen.

Der Bürger*innenrat „Was für ein Miteinander brauchen wir“ wurde unterstützt vom Bezirksausschuss 24.

Was für ein Miteinander brauchen wir und wie kann sich die Diakoniekirche zu einem Ort der Begegnung und gelebten Nächstenliebe weiterentwickeln? Die Projektgruppen des Bürger*innenrats haben erste Projektideen erarbeitet, die am 12. November gemeinsam diskutiert werden können. „Wir freuen uns auf aktive Mitwirkende“, freut sich Pfarrerin Sophie Schuster, die für das Projekt Diakoniekirche verantwortlich ist, und  gemeinsam mit den Vertreter*innen der Diakonie Hasenbergl Anfang Oktober zu einem Bürger*innenrat eingeladen hatte.